Elternführerschein | Eltern-Onlinetraining

Brauchen wir einen Elternführerschein?

Die Diskussion um einen Elternführerschein wird schon lange geführt. Oft fordern Menschen ohne eigene Kinder den Elternführerschein. Aber ist das wirklich sinnvoll? Hier eine Gegenüberstellung der Pro und Kontras.

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Pro

Elternführerschein bewahrt Familien vor Krisen

Der Elternführerschein muss verpflichtend für alle Eltern werden. Der wichtigste Grund besteht darin, dass er Kinder vor Schäden und Familien vor Krisen bewahren kann. Schließlich würden Väter und Mütter im Rahmen einer Elternbildung, die auf den Elternführerschein vorbereitet, wichtige Informationen erhalten. Was Eltern dort über Erziehungsmethoden lernen könnten, würde ihnen helfen, schwerwiegende Erziehungsfehler zu vermeiden. Sie bekämen also sinnvolle Hilfe zur Erziehung. Indem der Elternführerschein für mehr Sicherheit beim Balance-Akt Erziehung sorgt, hilft er, ein vernünftiges Maß in der Kindererziehung zu finden. Infolgedessen ist ein Elternführerschein eine wichtige Prävention.

 Zertifikate sind für verantwortungsvolle Aufgaben üblich

Es ist normal, sich weiterzubilden, um eine verantwortungsvolle Tätigkeit zu übernehmen. Nicht nur in der Berufswelt müssen Zertifikate erworben werden. Das zeigen folgende Beispiele: Wir brauchen auch Schulungsnachweise, wenn wir privat Auto oder Motorrad fahren wollen. Oder wenn wir in Niedersachen einen Hund halten wollen. Dort wurde nämlich am 1. Juli 2013 der Hunde-Führerschein eingeführt. Seitdem müssen Hundehalter eine Hundeschule besuchen. Dort erwerben sie einen sogenannten ‚Sachkundenachweis für Hundehalter‘. Wenn uns der Umgang mit Autos, Motorrädern und Hunden einen Führerschein wert ist, sollten auch Eltern einen Elternführerschein machen. Sie sollten entsprechend eine Elternschule besuchen. Denn ein Kind zu erziehen, ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.

 Große Schwellenangst

Viele Mütter und Väter haben einen besonderen Bedarf an Beratung und Begleitung. Die Gründe können vielschichtig sein. Vielleicht sind ihre eigenen Eltern ihnen kein gutes Vorbild darin gewesen, Konflikte friedlich zu lösen. Oder sie haben ein geringes Bildungsniveau. Deshalb können sie sich nur schlecht eigeninitiativ in Sachen Kindererziehung weiterbilden. Doch gerade solche Eltern, die besondere Hilfe zur Erziehung benötigen, sind leider keine typischen Teilnehmer von Elternkursen. Denn sie trauen sich nicht, freiwillig einen Elternkurs zu besuchen. Der Grund liegt in der Schwellenangst, die sie ausbremst. Deshalb muss es eine Pflicht werden, einen Elternkurs oder ein Elternbildungsprogramm zu absolvieren. Ein Elternführerschein gibt starke Sicherheit.

Kontra

X Kindererziehung ist Elternsache

Der Staat darf sich nicht direkt in die Kindererziehung einmischen. Die Pflege und Kindererziehung der Kinder ist nämlich nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht der Eltern. So sieht es das deutsche Grundgesetz, Artikel 6 (2), vor. „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft“, heißt es dort. Außerdem achtet das Bundesverfassungsgericht in seinen Urteilen immer wieder darauf, dass Eltern die Kindererziehung nach eigenem Ermessen gestalten dürfen. Nur wenn das Kindeswohl erheblich gefährdet ist, darf der Staat eingreifen. Auch in Österreich und in der Schweiz haben Eltern das Erziehungsrecht. Also dürfen Eltern nicht verpflichtet werden, bestimmte Erziehungsmethoden anzuwenden. Sie dürfen also auch nicht gezwungen werden, ein Elterntraining zu belegen. Denn damit würde der Staat die Freiheit der Eltern beschneiden. Schlussfolgernd zeigt sich: Kindererziehung ist vor allem Privatsache.

X Elternführerschein-Pflicht schafft Widerstand

Würde der Elternführerschein Pflicht, würde viel Geld für Elternbildung zum Fenster hinaus geworfen. Denn fremdbestimmt zu werden, fühlt sich nicht gut an. Wer etwas tun MUSS, verliert leicht die Lust daran. So dürfte es vielen Eltern ergehen, wenn sie gezwungen würden, einen Elternführerschein zu erwerben. Wer mag sich schon aus einem Zwang heraus mit seinen Erziehungszielen auseinander setzen? Und wer mag sich schon Hilfe zur Erziehung aufdrängen lassen? Die Teilnahme am Elterntraining würde also nur wenig fruchten. Darüber hinaus können Eltern, die keine Lust auf Elternbildung haben, die Stimmung im Kurs erheblich sinken lassen. Damit stören sie auch motivierte Teilnehmer. Doch Erziehungskurse für Eltern brauchen Teilnehmer, die offen und interessiert sind.

X Elternführerschein reicht nicht

Eine Gesellschaft, die einen verpflichtenden Elternkurs einführt, produziert eine scheinbare Sicherheit, sich mit Erziehung auszukennen. Aber reicht ein Elterntraining tatsächlich aus? Familien brauchen grundsätzlich mehr als einen Elternkurs, damit sie gut Konflikte lösen und Kinder stärken können. Wer allerdings meint, nach einem Elternkurs die Weisheit gepachtet zu haben, läuft Gefahr, Kindern erst recht zu schaden. Also sollte Elternbildung langfristig angelegt sein. Nur so kann der Erziehungsstil immer wieder kritisch hinterfragt werden. Das Ziel lautet: Erziehungsmethoden transparent machen und Kinder stärken.

BISLANG KEINE ERNSTHAFTEN PLÄNE FÜR ELTERNFÜHRERSCHEIN

Anhaltende Versuche, einen Elternführerschein als Prävention einzuführen, gibt es in Deutschland, der Schweiz und Österreich bislang nicht. Zwar forderte 2014 der CDU-Generalsekretär in Berlin, Kai Wegner, einen Elternführerschein, doch verstand er ihn lediglich „als verbindliche Informationsgespräche“. Sie seien Anlass, „darüber zu sprechen, was es bedeutet, Mutter und Vater zu werden, welche Herausforderungen damit verbunden sind, wie die emotionalen und körperlichen Grundbedürfnisse von Kindern gestillt werden können und dergleichen mehr“.

Soll der Elternführerschein eingeführt werden?

Nein, Elternkurse sollten freiwillig bleiben. Zwar gehen viele Eltern nicht zum Elterntraining, obwohl sie besonders viele Schwierigkeiten mit der Kindererziehung ihres Kindes haben. Doch sie zu zwingen, hinterlässt einen schlechten Geschmack.

Schwellenängste abbauen

Statt Eltern zu verpflichten, einen Elternführerschein zu machen, sind andere Überlegungen wichtig. Diese Überlegungen sind vor allem: Warum nehmen viele Eltern nicht freiwillig an Elternkursen teil? Haben sie kein Interesse daran, sich über Erziehungsstile zu informieren? Sehen sie nicht den Nutzen? Glauben sie, keine Zeit zu haben? Oder empfinden sie es als Schwäche mitzumachen? Letztendlich sollte die Politik helfen, genau diese Hindernisse zwischen Eltern und Elternkursen wegzuräumen. So sorgen sie für effektive Prävention.

Geld bereit stellen

Keine Frage, die Förderung freiwilliger Erziehungskurse für Eltern kostet Geld. Dieses Geld wird nicht nur gebraucht, um Elternkurse zu bewerten und die Ziele eines Elternführerscheins festzulegen. Auch die Werbung ist kostenintensiv. Deshalb wäre es schön, wenn der Staat genügend Geld für einen Elternführerschein zur Verfügung stellen würde. Denn auf diese Weise könnten Eltern erfahren, dass es keine Schwäche ist, an einem Elterntraining teilzunehmen. Im Gegenteil, es ist eine Stärke, freiwillig einen Elternführerschein zu machen. Denn Eltern lernen auf diese Weise, respektvoll miteinander zu kommunizieren. So erhöhen sie letztendlich die Lebensqualität der ganzen Familie.

Schon heute gibt es gutes Elterntraining

Natürlich haben Eltern schon heute die Möglichkeit, hilfreiche und effektive Erziehungskurse für Eltern zu absolvieren. Dabei können sie sich intensiv mit ihren Erziehungsstilen und Erziehungszielen auseinander setzen. Das geht sogar ganz bequem von zu Hause aus! Zum Beispiel mit dem Eltern-Onlinetraining, das 2012 den bedeutenden Comenius-Preis erhalten hat. Probieren Sie es einfach aus. Dank des 30-Tage-Widerrufsrechts ganz ohne Risiko.


Über den Autor Kay Rurainski

Ich liebe gesunde Kommunikation in der Eltern-Kind-Beziehung. Beziehungen geben meinem Leben Sinn. Gut gestaltete Beziehungen verbessern meine Lebensqualität. Besonders, wenn ich Konflikte mit Menschen die mir wichtig sind, bewusst gestalte. Deswegen vermittle ich die Fertigkeiten, die mich dabei unterstützen, leidenschaftlich.

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